Hintergrund für die Zukunft entwickeln

(Hohenroda, 3. September 2008) - Sofort in Schwung kam die Zukunftskonferenz Hersfeld-Rotenburg „Miteinander leben – Altern als Chance“, denn zu Ereignissen und Erlebnissen aus den vergangenen 30 Jahren sowie Trends von heute konnte sich jeder der 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen, Alters- und Berufsgruppen einbringen. Ziel dieses Einstiegs war es, den Hintergrund deutlich zu machen, vor dem sich die Zukunft des Landkreises entfalten wird. Andererseits kamen die Akteure, die zuvor nie zusammen gearbeitet hatten, über gemeinsam Erlebtes gleich in regen Austausch.

 

 

In einer Zeit, in der Ökonomie und Individualität zu Heiligtümern geworden seien, sei die Geborgenheit in der Großfamilie verloren gegangen, vereinsame gerade der ältere Mensch im Eigenheim auf dem Dorf. Er sei zwar heute länger fit und aktiv, somit länger selbst bestimmt, aber im Krankheitsfall auch ganz schnell fremd bestimmt. Gerade in den letzten Jahren seien im öffentlichen Leben viele Kommunikationsplattformen für ältere Menschen verloren gegangen. Der Trend müsse von daher darin liegen, dass das Alte wieder zum Neuen werde, dass andere Wohnformen entwickelt, die Verbindung der Generationen hergestellt und ein anderes Altersbild wahrgenommen wird.

 

Zuvor hatte in der Begrüßung Joachim Lindner von der Bad Hersfelder Hainbergklinik den Weg zu der Zukunftskonferenz nachgezeichnet und Reinhard Faulstich von der unterstützenden Sparkasse betont, dass es dem Leitbild seiner Institution entspreche, etwas für die Region zu tun, wobei er den Umgang mit dem demografische Wandel als eine der wichtigsten Aufgabe betrachtete. Dieser Aufgabe stelle sich der Landkreis schon mit seiner Seniorenberatung sowie der Unterstützung verschiedener Einrichtungen wie zum Beispiel der Mehrgenerationenhäuser oder der Initiative „Gemeinsam gegen Einsamkeit“, die ein Netz ehrenamtlicher Altenbetreuer über die Kommunen Hersfeld-Rotenburgs spannt, wie Erste Kreisbeigeordnete Christa Bittner ausführte. Sie stellte heraus: „Die vielfältige Hilfeangebote, die wir im Landkreis haben, sind auch mit eine Ursache dafür, dass bei uns 81 Prozent der Pflegebedürftigen noch zu Hause betreut werden - bundesweit sind es nur 68 Prozent.“

 

 

Bevor am Donnerstag Zukunftsperspektiven entwickelt und konkrete Projekte verabredet werden, beleuchten die Teilnehmer der Zukunftskonferenz die Gegenwart mit den Fragen „Worauf sind wir stolz?“ und  „Was bedauern wir?“